Traktoren, selbstfahrende Mähdrescher, hydraulische Pflüge, Düngerstreuer, sensorgesteuerte Feldspritzen, Häckseler oder Drillmaschinen kombiniert mit Hightech, wie z. B. Satellitensteuerung über GPS – das ist der heutige Standard in der Landwirtschaft. Nicht nur bei kleinen Mädchen und Jungs sorgen die Boliden auf Feldern und Äckern für glänzende Augen. Diese Technik braucht entsprechendes Know-how, um immer wie am Schnürchen zu laufen: Land- und Baumaschinenmechatroniker/innen sorgen dafür, dass die Technik auf den Feldern reibungslos arbeiten kann. Aus ganz Deutschland trifft sich die Gesellenelite dieses Gewerks am 30. Oktober von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr erstmals im Land Brandenburg zu ihren Deutschen Meisterschaften, um den Bundessieger/in unter sich auszumachen.

12 Landessieger/innen aus ganz Deutschland treten am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz in den gemeinsamen Wettstreit. Die Wettkampfbedingungen sind perfekt: Denn hier finden die jungen Frauen Männer aus Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, NRW, Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und Baden-Württemberg dank modernster Technik beste Wettkampfbedingungen vor.

Für Handwerkskammerpräsident Robert Wüst ist die Ausrichtung einer Bundesmeisterschaft für den Nachwuchs in der Landmaschinentechnik im größten Brandenburger Bildungszentrum des Handwerks auch eine Bestätigung, dass Handwerk und Landwirtschaft im Bundesland untrennbar miteinander verbunden sind, der entsprechende Nachwuchs hier eine hervorragende Aus- und Weiterbildung erfährt und sich nun im Wettkampf messen kann. „Rund 1,3 Millionen Hektar Fläche werden in Brandenburg landwirtschaftlich genutzt, das sind 45 Prozent der Bodenfläche des Landes. Bearbeitet werden diese von zirka 5.400 Betrieben, die im Bundesvergleich Spitzenreiter in der Unternehmensgröße und bei der Bearbeitung der Flächen mit im Durchschnitt 246 Hektar (Bundesschnitt 62,5 ha pro Betrieb) sind. Das zeigt auch, wie groß der Bedarf an Fachkräften aus der Landmaschinentechnik ist. Unser Ausbildungszentrum stellt sich diesen Herausforderungen immer wieder aufs Neue, erst jüngst mit der Zertifizierung, an Hochvolttechnik aus- und weiterbilden zu können. Den Wettkampfteilnehmer drücken wir beide Daumen.“

„Im Teilnehmerfeld sind in diesem Jahr auch Gesellen aus Baumaschinenbetrieben zu finden. Das zeigt noch einmal die Breite unseres Berufs auf, so können die Gesellinnen und Gesellen ebenso mit Land- als auch mit Baumaschinen umgehen. Diesem tragen wir ja nun auch mit der einheitlichen Bezeichnung Land- und Baumaschinenmechatroniker/in Rechnung“, sagt Eckhard Vlach, stellvertretender Bundesinnungsmeister. „Ich bin sehr gespannt, wie sich die Prüflinge bei den diesjährigen Aufgaben schlagen.“ Unter den Teilnehmern findet sich auch der diesjährige Brandenburger Landessieger Tim Pascal Bergmann, der in der Bartling Landtechnik GmbH in Niederer Fläming OT Hohenseefeld sein Handwerk erlernte und dort als Geselle tätig ist. Seine erfolgreiche Ausbildung, die der 21-jährige im Januar erfolgreich abschloss, nun nach dem Landes- auch mit einem Bundessieg zu krönen, ist sein großer Traum. „Wir freuen uns zudem, dass in diesem Jahr gleich zwei Gesellinnen als Landessiegerinnen mit dabei sind. Das ist nicht häufig der Fall und zeigt doch, dass der Frauenanteil auch in unserer Branche wächst, auch wenn es hier natürlich noch Luft nach oben gibt“, sagt Stefan Sprock, kooptiertes Vorstandsmitglied im LandBauTechnik-Bundesverband.

Als Veranstalter des Bundeswettbewerbs fungiert auch in diesem Jahr der LandBauTechnik-Bundesverband e.V. Der örtliche Landesverband Berlin/Brandenburg unterstützt dabei die Prüfungsabwicklung. Denn während des Wettbewerbs werden die Gesellinnen und Gesellen auf Herz und Nieren geprüft. Die Prüflinge müssen sich einer mehrstündigen praktischen Prüfung unterziehen, bevor die Bundessiegerin oder der Bundessieger feststehen. Dabei legt der Bundesverband immer besonderen Wert darauf, dass der Wettbewerb an einer auditierten Meisterkursstätte stattfindet – wie in diesem Jahr in Götz, da hier die technischen Voraussetzungen optimal gegeben sind. Die Gewinnerin oder der Gewinner tritt übrigens im kommenden Jahr bei den Euromeisterschaften an und wird zudem bei der Bundestagung 2022 des LandBauTechnik-Bundesverband e.V. geehrt.

Um 16 Uhr soll der Sieger feststehen. Bei der Preisverleihung für den besten Jungprofi wird dann auch der Präsident Wüst dem Sieger persönlich gratulieren.

Hintergrund

Über den Bundeswettbewerb:

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks PLW (kurz für Praktischer Leistungswettbewerb) verdeutlicht, welches Potenzial in den besten jungen Gesellinnen und Gesellen des Landes steckt, will sie ins Licht der Öffentlichkeit rücken und die Vielfalt und Kreativität des jeweiligen Gewerkes verdeutlichen. Der Bundesleistungswettbewerb der Land- und Baumaschinentechnik findet jährlich an einer vom Bundesverband auditierten Meisterkursstätte statt, denn hier sind die optimalen Voraussetzungen an Technik und modernsten Maschinen gegeben. Der LandBauTechnik-Bundesverband ehrt die Bundessieger auf seiner jährlichen Bundestagung. Zudem vertritt die Siegerin oder der Sieger Deutschland bei den Europameisterschaften, den so genannten EuroSkills.

Über die Handwerkskammer Potsdam:

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken. Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

www.hwk-potsdam.de