Am 16. März wurden fünf Land- und Baumaschinemechatronikerinnen und 157 Land- und Baumaschinenmechatroniker in Freiburg feierlich in den Gesellenstand gehoben.

In seiner Eröffnung der Gesellenfreisprechungsfeier der LandBauTechnik-Innung Baden hob Obermeister Helmut Wieser hervor, dass das Durchhalten in der Ausbildung bei einer durchschnittlichen Abbrecherquote von 29 Prozent heute keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Vor dreieinhalb Jahren hatte die Ausbildung in Breisach mit einigen Herausforderungen wie z.B. „das erste Mal von zu Hause weg zu sein“, „das Schlafen im Internat“ und Fragen, „wie das Essen schmeckt“ oder „wie die neuen Klassenkammeraden wohl sein werden“ begonnen.

Nun ist es geschafft. Wie die Ruderer im Deutschland-Achter haben die Auszubildenden schnell verstanden, dass es nur im Team funktioniert.

„Alle in diesem Boot ziehen gleichmäßig in einer von dem Steuermann vorgegebenen Schlagzahl an ihren Ruderblättern, die Ziellinie immer in Gedanken vor sich, und auch voll motiviert, der erster Achter zu sein, der im Ziel ankommt. Einige diese Steuermänner waren Eure Lehrerinnen und Lehrer der Gewerbeschule Breisach, die Meister in Euren Ausbildungsbetrieben und die Prüfer des Gesellenprüfungsausschusses. Nun beginnt für Euch ein Sprung in einen neuen Lebensabschnitt“, so Wieser in seiner Ansprache.

In den anschließenden Grußworten überbrachten Kreishandwerksmeister Michael Rauber, Schulleiter der Gewerbeschule Breisach, Sven Steinlein, und Landesinnungsmeister Kurt Neuscheler ihre herzlichen Glückwünsche und gingen näher auf die Ausbildung wie auch die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen ein.

Landesinnungsmeister Kurt Neuscheler: „Wir brauchen Sie in unseren Werkstätten!“

Unter dem Titel „Fachkräfte von Morgen“ thematisierte Breisachs Bürgermeister Oliver Rein in seiner beeindruckenden Festansprache die Leistungen und zukünftigen Herausforderungen sowie die Verantwortung der frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen.

„Gestern wurde gelernt und es musste eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt werden. Heute, am Tag der Freisprechung, wird gefeiert und morgen sind die fünf Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen und 157 Land- und Baumaschinenmechatroniker die neuen jungen Fachkräfte“, so der Bürgermeister.

In seinen weiteren Ausführungen ging Reim darauf ein, dass eine ständige Weiterbildung, das unkomplizierte Anpacken, die Bereitschaft, Leistung erbringen zu wollen und das Zusammenarbeiten besonders wichtig seien und ermunterte die Junggesellinnen und Junggesellen, sich darüber hinaus ehrenamtlich in der Politik, in Hilfsorganisationen und Vereinen für die Gesellschaft einzubringen. Angesichts der aktuellen Krisen in der Welt sei es umso wichtiger, dass die Gemeinden und Kommunen gut funktionieren.

Zum Ende seiner Festansprache gratuliert der Bürgermeister den Junggesellinnen und Gesellen nochmals herzlich und wünschte ihnen Zufriedenheit auf dem gewählten Weg und im Beruf.

Gesellenprüfungsausschussvorsitzender Heinz Klipfel „Wissen bringt eine ständige Weiterbildung mit sich“.

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ Laozi

Nach der Ansprache erhoben sich die Auszubildenen von ihren Plätzen und wurden von Obermeister Helmut Wieser von ihren Pflichten freigesprochen und im Gewerk der Land- und Baumaschinenmechatroniker herzlich willkommen geheißen. „Sie können nun mächtig stolz auf sich sein“, ergänzte Wieser und fügte hinzu: „Ausbildung ist das Lernen von Regeln und Erfahrung ist das Lernen von Ausnahmen“.

Für ihre herausragenden Leistungen im Gesamtergebnis der Gesellenprüfung Teil 1 und 2 wurden drei Preisträger von der IBLT-Baden unter lautem Beifall ausgezeichnet:

Der dritte Preis wurde Robin Kolb aus Gundelsheim vom Ausbildungsbetrieb ZG Raiffeisen Technik Mosbach überreicht. Robin Lehmann aus Berghaupten vom Ausbildungsbetrieb Werner GmbH aus Durbach Ebersweier sicherte sich den zweiten Preis. Der erste Preis ging an Ephraim Hiller aus Zusenhausen vom Ausbildungsbetrieb Schwarz GmbH aus Sinsheim.

Der Paul Ritter Förderpreis wird von der ILBT-Baden an die Gesellin oder den Gesellen mit dem besten Ergebnis in der praktischen Gesellenprüfung innerhalb der Innungsbetriebe verliehen. In diesem Jahr wurde Robin Lehmann aus Berghaupten vom Ausbildungsbetrieb Werner GmbH aus Durbach Ebersweier mit dem Paul Ritter Förderpreis ausgezeichnet.

In der Ansprache der Junggesellen gingen Ephraim Hiller und Leopold Hege auf die vergangenen dreieinhalb Jahre ein. Gemeinsam wurde im Rhein gebadet, Freiburg erkundet und einige Partys wurden auch gefeiert. Aus Klassenkammeraden wurde Freunde, in der Schule wurde viel gelernt und bis zum Schluss über den Viertellerstreuer diskutiert. Die beiden Junggesellen bedankten sich bei allen Lehrern, den Ausbildern und ihren Kollegen für die schöne und lehrreiche Zeit.

In seinem Schlusswort bedankte sich Obermeister Helmut Wieser beim Unplugged-Trio „Jule, Robin und Max“ für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung. Allen Junggesellinnen und Junggesellen gratulierte Wieser und wünschte ihnen für ihren Weg im Beruf, in der Weiterbildung und im privaten Bereich alles Gute.

Autor: Michael Rabe, Verband des Landtechnischen Handwerks Baden-Württemberg

Bildquellen: ILBT-Baden