Hauke Hubert vertritt die Land- und Baumaschinen-Branche in dem aktuellen Werbespot der Handwerks-Kampagne – Im Interview erzählt er, wie die Dreharbeiten verliefen.

Wie kam es, dass Sie in dem neuen Handwerks-Imagefilm zu sehen sind?

Das ist eigentlich gar keine so spektakuläre Geschichte. Ich habe eine Bekannte, die in den Babelsberger Filmstudios arbeitet. Sie hat von dem Filmdreht gehört und auch, dass noch entsprechende Handwerker dafür gesucht werden. Kurzerhand habe ich mit ihr ein Bewerbungsvideo gedreht und dieses an die Casting Agentur geschickt. Damit habe ich wohl überzeugt und war damit Teil des Projektes.

Wie verliefen die Dreharbeiten?

Eigentlich liegt die Werkstatt in der ich arbeite ja im hohen Norden, gedreht wurde aber in Magdeburg, hier hatte die Filmcrew eine entsprechende Werkstatt für den Dreh gefunden. Am Drehort selbst waren an dem Tag rund 20 Leute von der Filmcrew im Einsatz, das hatte ich so gar nicht erwartet. Insgesamt wurden etwa vier Stunden gefilmt. Das war eine großartige Erfahrung und hat wirklich Spaß gemacht.

Wie ist das Feedback auf den Film?

Bisher sind alle begeistert, die ich dazu gesprochen habe. Ich selbst hätte mir natürlich gewünscht, dass der Bildanteil unserer Branche in den Film etwas größer ist, aber ich freue mich sehr, dass das LandBauTechnik-Handwerk überhaupt einen so prominenten Platz in der aktuellen Handwerks-Kampagne erhalten hat.

Sie repräsentieren unsere Branche im Kontext vieler weiterer Handwerksberufe. Worin liegt, Ihrer Meinung nach, die Besonderheit des Berufs Land- und Baumaschinenmechatronikers?

Der Beruf ist sehr vielseitig und hoch modern. Ich kümmere mich in einem Moment um satellitengestützte Lenkungen und im anderen Moment muss ich wieder etwas Schmieden. So facettenreich ist kaum ein anderer Beruf. Zudem weiß man morgens eigentlich nie, was den Tag über auf einen zukommt. Gerade in der Hochsaison. Das ist eine spannende und abwechslungsreiche Herausforderung.

Warum haben Sie sich für den Beruf entschieden?

Ich komme aus dem Landwirtschaftlichen Bereich. Mein Bruder hat Landwirtschaft studiert, ich selbst bin auch einem Hof groß geworden, der noch heute als Nebenerwerb die Landwirtschaft betreibt. Ich bin also quasi auch noch Hobbylandwirt. Mich haben die Technik und die Maschinen aber immer besonders gereizt.

Sie sind Meister Ihres Handwerks, wie verlief Ihre berufliche Karriere?

Ich habe die Schule mit Fachabitur abgeschlossen und meine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker in drei Jahren durchgezogen. Danach wollte ich gerne studieren, habe mich zum Studium angemeldet, aber bereits im ersten Semester gemerkt: Mir liegt die Praxis mehr. Daher habe ich bei Claas meinen Servicetechniker gemacht und bin dann zur Meisterschule gegangen. Nun bin ich seit sieben Jahren als Meister in der Werkstatt von Bredehöft & Partner tätig.

Worin liegt für Sie die Faszination LandBauTechnik?

Ich bin fasziniert von der Technik, die ist wirklich hoch modern und mit anderen Gewerken nicht zu vergleichen. Zudem finde ich den Umgang mit den Kunden unglaublich spannend. Als Kind schon war es für mich das Größte, wenn eine Land- und Baumaschinenmechaniker zu uns aufs Feld kam und die Maschine wieder zum laufen brachte. Heute bin ich derjenige. Das macht mich stolz.

Aber ist der Ton nicht auch manches Mal sehr rau?

Ich glaube, da geht es uns nicht anders als anderen Branchen. Der Zeitdruck wird immer größer und daher wächst der Stresspegel und das schlägt manchmal auf den Tonfall. Ich kann die Kunden dabei nur zu gut verstehen und wir tun alle unser Bestes, damit die Maschinen schnell wieder funktionieren und störungsfrei einzusetzen sind.

Warum würden Sie jungen Menschen unbedingt zu einer Ausbildung im Handwerk und besonders in unserer Branche raten?

Ganz klar, weil einem mit dieser Ausbildung sprichwörtlich die Welt offenen steht. Die Ausbildung ist so vielfältig und komplex, dass Land- und Baumaschinenmechatroniker überall gern gesehen sind. Aber, wer einmal von der Branche gepackt wurde, der bleibt auch. Unserer Betriebe sind meist inhabergeführt und der Zusammenhalt wird dabei einfach großgeschrieben. Das erlebt man nicht überall.

Was ist Ihr besonderes Steckenpferd bei der Arbeit?

Mir macht die Fehlersuche in der Elektronik den meisten Spaß, da wird mein Ehrgeiz geweckt. Das kann bestimmt nicht jede nachvollziehen, aber ich bin ein Tüftler und jeder behobene Fehler ist mein kleiner persönlicher Erfolg.

Fotos: privat / Interview: Gabriele Schulte-Kemper